Montag, 31. Dezember 2007

Head Uut Aastat!!!

Wie auch schon zu Weihnachten möchte ich heute diesen Eintrag nutzen, um euch allen ein tolles, gesundes, glückliches, schönes, abenteuerliches, entspanntes neues Jahr zu wünschen!! Habe grade erfahren, dass die 8 im neuen Jahr für "unendlich" steht.. Es sollte darum unendlich super werden!!! Hoffe ihr feiert alle schön, lasst es ordentlich krachen und rutscht gut rein.
Ich für meinen Teil werde Silvester hier in Viljandi mit ein paar lieben Menschen verbringen. Da ich ja aber in der Zukunft lebe, werde ich schon mal etwas eher als ihr ins neue Jahr reinschauen können.. (werd aber nix verraten)

Ansonsten hören wir uns dann sicher im Jahre 2008 wieder mit neuen Berichten meinerseits, die hoffentlich weiterhin von interessierten Lesern aus Deutschland UND Österreich (ha, habs nicht vergessen) verfolgt werden..
In diesem Sinne wünschen ich und immer noch meine liebe Marie euch allen noch einen schönen Rest vom Jahr.. Bis bald!!
Die verrückten Hühner aus Estland =)

"Die Zukunft kann man am besten vorhersagen, wenn man sie selbst gestaltet!!!"

Jean Fourastié

Freitag, 28. Dezember 2007

Weihnachten und andere Erlebnisse

Tja, wie ihr vielleicht gemerkt habt: Weihnachten ist vorbei =) UND mir geht es immer noch ziemlich gut.. Ein tolles Zeichen. Denn Weihnachten ist im Allgemeinen die Zeit, wo die meisten Freiwilligen ihr persönliches Tief haben und über einen Abbruch nachdenken (hier auch mehrfach geschehen) Aber weil ich ja schon groß und stark bin, hat mir das natürlich (fast) nix ausgemacht und ich bin immer noch voller Elan bei der Sache =) Ne große Unterstützung dabei war mir natürlich mein lieber Besuch aus der Heimat.. Die gute Marie kam am 24. am späten Nachmittag an! Gemeinsam gings nach einer kurzen dramatischen Wiedersehens-in-den-Armen-lieg-Einlage mit dem Bus Richtung Viljandi. Hier haben wir dann unsren Heiligabend zusammen mit dem Simon verbracht. War sehr witzig, aber trotzdem weniger weihnachtlich.. Naja, Geschenke gabs trotzdem =D An dieser Stelle noch mal ein liebes Dankeschön an alle Paketfüller. Das war echt total schön und ihr habt alle dafür gesorgt, dass ich die nächsten 6 Monate alles, aber keinen Mangel an Schokolade haben werde... =)
Am 25. wurde gefeiert. Wir haben ein paar Freiwillige aus ganz Estland eingeladen und ne nette kleine Party hier gehabt...



Der 2. Weihnachtsfeiertag wurde zum ausgiebigen Ausschlafen und einer kurzen Erkundungstour durch Viljandi genutzt.. Hab Stefan und Marie natürlich meinen Lieblingsplatz bei den Ruinen gezeigt und dann haben wir noch voll versteckte Zeichen, wie zB Herzen in Bäumen entdeckt ;)





Abends waren wir dann noch bei ein paar estnischen Freunden zur Sauna eingeladen.. Ich sorg halt dafür, dass die Marie die volle Ladung Estland abkriegt...
Gestern musste ich etwas meinen Pflichten als Chormitglied nachgehen. Die Kirche, in der ich singe, hatte Geburtstag und da gabs halt ne große Feier.. War jetzt nicht so der Riesenbrüller, aber immerhin gabs leckeres Essen umsonst =)
Heute haben wir uns tatsächlich in aller Frühe und Dunkelheit aus dem Bett gequält und sind zu meiner Arbeit gestiefelt, nur um festzustellen, dass bloß 1 Kind da ist.. Toll!! Naja, hab halt der Marie so bisschen die Arbeit gezeigt und dann sind wir eher wieder gegangen..
Jetzt liegen wir faul im Bett rum und werden uns wahrscheinlich noch bisschen aufs Ohr hauen, bevors dann heute Abend in den Norden des Landes geht.. Da wird dann die nächsten Tage bisschen Natur erkundet und Tallinn unsicher gemacht..
Joah, soweit die Neuigkeiten und Pläne..
Hoffe, ihr habt alle Weihnachten gut überstanden und habt euch von den Festtagsmählern (oder wie auch immer dieser Plural heißt) erholt
Noch schöne Tage euch allen
Tüdelü

Samstag, 22. Dezember 2007

Häid Jôule!!!

So sagt man Frohe Weihnachten auf Estnisch. Und die werde ich euch gezwungenermaßen heute schon wünschen! Meine lieben Mitbewohnerinnen verdrücken sich nämlich beide samt ihren Laptops gen Heimat und darum ist heut die letzte Chance.. Aber wartet nur bis nach Weihnachten, da meld ich mich dann vom EIGENEN Laptop wieder =D
Ja, also ich wünsche euch allen ein besinnliches und schönes Weihnachtsfest. Genießt die Feiertage, stresst euch nicht so sehr und lasst euch schön vom Weihnachtsmann was abgeben =)
Ich für meinen Teil werde Weihnachten und die Tage danach mit meiner lieben Freundin aus Dresden, der Marie, verbringen. Da freut sich die Mia schon sehr drauf =)
Ihr werdet auf jeden Fall dieses Jahr noch mal was von mir hören..
Bis dahin liebe Grüße

Dienstag, 18. Dezember 2007

Mia im Knast

Jetzt denkt ihr euch sicher: Toll, da schreibt die faule Wurst 2 Wochen lang gar nix, und dann gleich 2 Tage hintereinander! - Richtig! =) Liegt aber daran, dass ich heut was erlebt hab, was ich euch absolut nich vorenthalten möchte. Und zwar war ich heut im Gefängnis. Aber ich hab natürlich nichts verbrochen oder so. Nein, ich bin ja immer brav! Vielmehr waren es andere Jugendliche, die was Falsches getan haben und nun, so kurz vor Weihnachten in ihrem langweiligen Dasein ein bisschen Abwechslung brauchten. Also sich die liebe Jaanika, Leiterin meines Chores, mal kurzerhand überlegt: Lasst uns doch dahingehen und bisschen singen. Gesagt, getan! Wir also dort heut zum Jugendgefängnis gegangen. War schon ein komisches Gefühl da so reinzugehen und dann die Tür zufallen zu hören, genau wissend, dass man da so einfach nich mehr rauskommt. Und dann die hohen Zäune mit Stacheldraht um uns rum.. War nicht so ganz ohne.. Naja, und als wir dann rein sind, wurdes noch eigenartiger, weil die ganzen Jugendlichen standen hinter der Gittertür und starrten uns nur an, wie wir vorbeigelaufen sind. Haben dann in den ihrer Turnhalle unser kleines Konzert gegeben. Da saßen also 24 Kerle im Alter von 16 bis 21 vor uns und haben sich unser Geträller angehört. Es war ein eigenartiges Gefühl vor denen zu stehen. Man hat richtig gemerkt, wie die einen eingehend gemustert haben (keine Ahnung, für wie lange die kein weibliches Wesen mehr gesehen haben) Aber alles in allem war es okay. Immerhin haben sie das ganze nicht ins Lächerliche gezogen, sondern es schien ihnen wirklich zu gefallen. Die haben uns auch sehr gedankt, dass wir gekommen sind.
Tja, das war nun also mein allererstes Erlebnis in einem Gefängnis. So schnell muss ich da jetzt nicht wieder hin, weil das war schon alles total trist und deprimierend dort. Aber definitv wars mal ein Erlebnis =)

Montag, 17. Dezember 2007

mitten im nirgendwo

Bevor ich auf die vielsagende Überschrift eingehe, noch ein paar Worte vorweg! Ich habe hier und da ein paar kritisierende Worte erhalten, von wegen "hast ja lange nix mehr geschrieben" etc. STIMMT! Und ich möchte kurz eine Erklärung abgeben, die ihr sicher alle verstehen werdet. Meine wenigen Einträge haben nämlich nen ganz simplen Grund: Müdigkeit und Mangel an Motivation!! Wieso? Okay, stellt euch folgendes vor: Ihr habt jetzt seit ca. 4 Wochen die Sonne kein einziges Mal gesehen. Das liegt einerseits daran, dass dieses faule Stück erst kurz nach 9 Uhr aufgeht und sich dann auch noch ganz dreist bereits Viertel 4 schon wieder verdrückt.. Und weil dem nicht genug ist, versteckt sie sich auch noch seit mehreren Wochen feige hinter fetten grauen Wolken. Wie kann man da bitte motiviert sein, hä? Fakt ist, dass mich jeden Tag pünktlich 17 Uhr die absolute Müdigkeit begrüßt.. Wenn ich früh halb 8 auf Arbeit laufe, ist es so stockdunkel, dass ich das Gefühl habe, es wäre Mitternacht. Wenn ich abends 19 wieder zurücklaufe, ist es genauso. Und dank der grauen und teilweise verregneten Tage, kann man vormittags nicht mal rausgehen und die frische Luft genießen... Und zu allem Überfluss isses noch kalt, aber es liegt nicht mal Schnee!! So siehts nämlich aus! Ihr dürft jetzt allerdings nicht falsch schlussfolgern, dass ich jetzt nur noch im Bett rumliege, NEIN! Ich kämpfe so gut es geht gegen die Dunkelheit und Tristheit des Wetters an und motiviere mich immer wieder dazu verschiedenen Tätigkeiten nachzugehen... Und schon kleine Dinge im Alltag können da helfen, sei es die Sommer-Sonne-Gute-Laune-Tasche, der knallige Regenschirm, aufheiternde Klamotten oder diverse Getränke, die einen in einen beschwingten Zustand versetzen =)

Tja, und an den Wochenenden beschäftige ich mich weiterhin damit, das Land zu erkunden. So geschehen auch das letzte Wochenende. Diesmal ging es ins absolute Nichts.. Samstag um 5 Uhr morgens saß ich im Bus nach Tartu. Dort habe ich mich mit einer deutschen Freiwilligen, Marlene, getroffen und gemeinsam haben wir uns auf den Weg nach Maarja Küla gemacht. Maarja Küla ist ein kleines Dorf irgendwo mitten im Wald.



Und wenn ich sage "kleines Dorf", dann meine ich noch kleiner. Es besteht aus sage und schreibe 5 Häusern!! Was wir dort wollten? Wir wollten raus in die Natur und einfach mal entspannen.. In Maarja Küla arbeitet Barbara, auch eine deutsche Freiwillige. Das ist dort so eine kleine Community von behinderten Menschen. Dort wohnen ca. 20 erwachsene Behinderte zusammen mit z.B. ein paar Freiwilligen und richtigen Arbeitern. Es war total interessant sich das mal anzuschauen. Die Häuser an sich waren total modern und die gesamte Anlage hat mir echt sehr gefallen.



Die Leute dort waren alle super nett und die Behinderten waren sowieso herrlich. Kamen alle gleich an und haben uns umarmt und sich gefreut, dass Besuch da war.. Also, es war echt eine super Atmosphäre. Trotzdem muss ich sagen, dass ich Barbara bewundere, wie sie das durchzieht. Das is ja quasi ein 24 Stunden-Job, den sie da hat, weil die Leutchen ja immer um sie rum sind.. Und sie kann nicht einfach mal raus, weil es ist ja NICHTS ringsrum.. Aber sie ist da auch ein Typ für sowas... Naja, wir haben dann erst mal dort im Dorf bisschen unsre Zeit vertrödelt und haben uns dann später auf ne kleine Wanderung begeben. Sind durch den Wald gerannt und zu so paar ganz tollen Felswänden gelaufen. War voll schön und idyllisch.. Gab dort auch sone Quelle, wo man von allen möglichen Krankheiten geheilt wird, wenn man von trinkt..


Da ich keine Krankheiten in dem Sinne hab, wirkt sich das Wasser bei mir jetzt in Form einer großen Familie aus =) Also Mutsch, freu dich auf viele Enkel =))) Leider sind die Bilder nich so doll geworden, weil es, als wir so halb 4 dort angekommen sind, so gut wie dunkel war... hmpf... Naja, waren dann irgendwie 3 Stunden unterwegs.


Dann wieder zurück ins Dorf und gegessen und gequatscht und die Ruhe genossen. Abends gings in die Sauna. Das is ein Punkt, wo ich die Barbara dann doch sehr beneide. Die haben ihre eigene Sauna, die sie 2 mal die Woche benutzen kann.. Die Glückliche... Naja, wir das also voll ausgekostet, dass wir die auch benutzen durften. Und danach konnte die Mia natürlich nicht widerstehen in den zugefrornen Teich zu hüpfen, der direkt neben dem Haus lag... BOAH, das war vielleicht kalt.. Und vor allem wollt ich dann schnell wieder raus und bin in meiner Hektik gegen alle möglichen Kanten gestoßen und hab dementsprechend jetzt bunte Beine.. Aber danach hab ich mich echt super gefühlt =)
Tja, am nächsten Tag sind wir dann noch zu so einer Weihnachtsfeier im nächsten Dorf gegangen und am Nachmittag gings wieder mit dem Bus Richtung Viljandi.. Abends haben wir noch mit Glühwein und Stollen den 3. Advent gefeiert und dann war das Wochenende schon wieder vorbei..
Heute genieße ich das erste Mal seit 6 Wochen einen freien Montag, da mein Lehrerjob letzten Freitag geendet hat. War eine nette Erfahrung, aber ich weiß jetzt eins mit Sicherheit: Lehrer werd ich nie werden!!!! =) Naja, immerhin für mein Bankkonto wars sehr lohnenswert =D
In einer Woche ist Weihnachten!! Euch allen noch eine schöne und besinnliche Zeit bis dahin =)

Montag, 3. Dezember 2007

TALLINN!!!

Das letzte Wochenende war voller Action. Am Freitag waren wir zu einer Geburtstagsparty von einer lieben Finnin eingeladen. Wir also nach Arbeit unsre Rucksäcke gepackt und uns auf den Weg zur schönen Hauptstadt gemacht. Wir sind zum ersten Mal in den Genuss des Zugfahrens gekommen.. Das war allerdings gar nicht so problemlos, denn wie es natürlich so ist, warn wir ein bisschen spät dran und mussten dann zum Zug rennen (was echt jedes Fitnessstudio ersetzt, wenn man bedenkt, dass wir mit fetten Wanderschuhen und Rucksäcken rennen mussten.. ächz...) Abends wurde also erst mal zu Hause bei der Finnin gefeiert. Es waren ne Menge Leute da und ne echt witzige Runde.. Nachts gings dann noch in die Stadt und somit wars alles in allem ein gelungener Abend.
Am nächsten Morgen wurde trotz Müdigkeit erst mal der Tallinner Weihnachtsmarkt inspiziert. Er war ehrlich gesagt etwas.. wie soll ich sagen... enttäuschend... Denn da standen echt nur ein paar Stände rum. Ich mein, es war echt voll süß, weil das war halt mitten auf dem Rathausplatz in der Altstadt war und die Buden warn auch ganz niedlich und das hatte alles sonen mittelalterliches Flair... Aber wenn man Striezelmarkt-geschädigt ist, hat man wahrscheinlich ein anderes Bild von Weihnachtsmärkten allgemein.. Naja, jedenfalls haben wir uns fast totgefroren, denn es waren doch tatsächlich ma eben -8°C, so völlig ohne Vorwarnung.. Wir waren alle so in unsren Regen-/Herbstjacken, weil wir nichts schlimmes gedacht haben... Naja, jedenfalls weiß ich jetzt, dass man selbst das überleben kann.. Dann werden die -30° mit fetter Winterjacke ja wohl auch kein Problem werden.. Am Abend war dann mein persönliches Hauptevent des Wochenendes. Die Mia is ja bekannterweise so ein kleiner Musical-Fan. Und da hatten wir doch tatsächlich am 1.Dezember Karten fürs "Phantom der Oper". Ok, es stellte sich raus, dass es leider nicht die Webber-Version war, aber es war trotzdem unheimlich schön. Die hatten gigantische Stimmen und ich war ja vielleicht ma stolz auf mich, dass ich ne ganze Menge verstanden hab =)
Am nächsten Tag gings dann glatt mit Kultur weiter. Die Andrea hatte nämlich von ihrer Arbeit aus Karten fürs Theater bekommen. Da haben wir natürlich nicht nein gesagt. Es stellte sich raus, dass es sich um ne Operette handelte. Das war ja auch mal witzig. Ne Operette auf Estnisch. Marie und Andrea waren zwar nicht so begeistert, aber ich glaub, dass lag eher daran, dass es nicht so ganz ihr Genre war... Naja, ich fands gut =)
Am späten Nachmittag waren wir dann wieder in Viljandi und haben natürlich unser 1. Kerzchen angezündet. Dazu gabs echten Dresdner Christstollen und selbstgebackene Plätzchen.. So, wie das halt in der Weihnachtszeit sein muss =)
Und damit ging dann mal wieder ein aufregendes Wochenende zu Ende und die ermüdende Woche fing von vorn an.. Aber ich muss mich ja nur bis zum nächsten Wochenende motivieren.. Da gehts dann weiter mit Weihnachtsfeier =)))

Montag, 19. November 2007

Tanzemariechen...

... oder so ähnlich könnte man mich heute nennen.. KÖNNTE man... Naja, so ganz sicher bin ich mir da nicht.. ALSO: Nach langem Durchfragen und Hin und Her habe ich endlich eine Tanzgruppe gefunden, die estnischen Folktanz tanzt. Heute sollte ich dort nun zum ersten Mal hingehen. War total unsicher "Wer weiß, was das ist!? Und ich kann das doch überhaupt nicht! Ich kann ja nicht mal die Sprache richtig! Und das wird sowieso nur ein Kauderwelsch!"... EGAL!!! Ich bin jetzt lange genug in Estland, dass ich diese "Scheiß-drauf"-Einstellung hab. (Ich wurde schon sooft blöd angeguckt und diverse Ommis sind vor mir weggelaufen, dass es mich echt nicht mehr anhebt) Ich also noch kurz vorher die Marie überzeugt mitzukommen und los gings. Es fing ja alles ganz harmlos an. Wir sind im Kreis gelaufen und gehüpft und gesprungen.. Soweit ging noch alles gut.. Aber DANN kam der eigentliche Tanz. Die gute Tanzfrau vor uns hat was vorgemacht und wir musstens nachmachen. Nach paar mal üben hab ich dann auch einigermaßen meine Füße koordiniert gekriegt.. Dann wurde es auf einmal schneller. Ergebnis: Knoten in Marias Beinen. Aber seis drum. Irgendwie hab ich weitergemacht. Dann die Frage: "Ist das klar soweit?" - Eifriges Kopfnicken bei den anderen, Austausch von verzweifelten Blicken zwischen mir und Marie. Wenigstens wusste ich "Du bist nicht allein".. Tja, das ganze wurde dann also mit Musik getanzt.. Das sieht echt gut aus, wenn die andern das tanzen... die ANDERN! Denn bei MIR endete das Ganze dann einfach in wildem im Kreis hüpfen, was ne Menge Spaß war, aber nicht so wirklich der Sinn des Ganzen.. TROTZDEM das ist total witzig und wir haben jetzt einfach beschlossen, dass wir das durchziehen.. Und wer weiß, am Ende siehts dann vielleicht sogar irgendwann mal nach Tanzen aus =))) Ich werde euch auf dem Laufenden halten...

Donnerstag, 8. November 2007

Elas kord...

(Es war einmal...)
...eine Mia, die machte sich auf, die Welt zu erkunden. Ihr Weg führte sie ins kleine aber sehr feine Estland, wo sie für 10 Monate bleiben wollte. Heute, am 8.11.2007 ist ein besonderer Tag für die Mia, DENN es ist doch tatsächlich genau 100 Tage her, als sie Dresden den Rücken kehrte und das Flugzeug bestieg. Damit wäre das 1. Drittel des Aufenthalts fast vorbei. Unglaublich, wie schnell die Zeit verflogen ist..

Montag, 5. November 2007

"Hi, my name is Maria and I am your new English teacher"

Ob ihrs glaubt oder nicht, dieser Titel ist absolut ernst gemeint. JA! Ab heute ist die gute Maria ne Englischlehrerin. Ist doch der Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass ich vor nem halben Jahr noch selbst die Schulbank gedrückt habe.. Aber mal von Anfang an:
Vor ein paar Wochen kam meine Mentorin Monika zu mir und meinte, dass der Direktor einer Schule angefragt hat, ob nicht jemand von den Freiwilligen Zeit und Lust hätte in seine Schule zu kommen und Englischunterricht zu geben. Die Lehrerin an der Schule ist nämlich für die nächsten 6 Wochen nicht da und darum wird Ersatz benötigt. Da dies in Estland gar nicht so einfach ist, da Englischlehrer Mangelware sind, war das wohl für den guten Direktor die letzte Möglichkeit. Naja, wie ich halt so bin, hab ich mir natürlich gedacht "Hey, wieso nicht. Kannste ja mal machen" und hab mich mit ihm getroffen. Er hat mir das alles erklärt. Ich soll also zwei mal die Woche in die Schule gehen und dort die 7., 8. und 9. Klasse unterrichten. Da ich das nicht so ganz alleine machen wollte, hab ich die liebe Marie überredet noch mitzumachen. Da sie allerdings nicht bloß drei mal die Woche arbeiten muss wie ich, sieht es jetzt also so aus, dass wir montags immer zusammen hingehen und freitags gehe ich alleine.. Die Schule ist ne absolute Dorfschule. Sie liegt ca. 15 km außerhalb von Viljandi und hat insgesamt so 150 Schüler. Die Klassen sind dementsprechend auch winzig, was es allerdings leichter macht, den Überblick zu behalten =)
Ja, soviel zur Theorie. Heute war dann also Praxis angesagt. Ich war übelst aufgeregt, als ich heut da rein bin, weil ich so gar nicht wusste, was mich erwartet. Wir hatten den Plan, heute bloß so bisschen Kennenlernzeugs zu machen und darüber abzustimmen, wie die nächsten Wochen gestaltet werden sollen.
Die erste Stunde hatten wir in der 9. Klasse. Wir uns also vor denen aufgebaut und unsre vorbereiteten Sätzchen aufgesagt und versucht, ne Konversation in Gang zu bringen. Fehlgeschlagen. Weiß nicht, ob es daran lag, dass es Montagmorgen war, oder dass sie allgemein nicht so richtig Lust hatten. Jedenfalls war das mehr so ein Dialog zwischen Marie und mir als mit der Klasse. Trotzdem wars nicht ansatzweise so schlimm, wie ichs mir gedacht habe, weil die echt alle sehr freundlich waren und zumindest Interesse geheuchelt haben...
Dann der Schock: Wurde uns doch wirklich heute erst gesagt, dass wir montags immer 2 Stunden in den jeweiligen Klassen haben. TOLL! Wie gesagt, wir hatten ja nichts vorbereitet. Wir dort also aus dem Stehgreif irgendwas über Kultur angefangen, so von wegen brainstorming und so. Mit den 9ern lief das ganz gut, aber bei den 7ern gabs da Schwierigkeiten. Die können halt noch nicht sooo gut Englisch (ne, Isi!? =)) und da wars schwer dann auf die Schnelle was zu finden, was denen auch Spaß macht. Jedenfalls fand ich es sehr interessant, dass die aus der 7. viel gesprächiger als die aus 8 und 9 waren.. Aber die Herren der Schöpfung waren sowieso die absolute Krönung. Ich glaube, außer einem sehr schlauen Jungen, haben die dort allesamt nix geschnallt (und zwar in allen 3 Klassen) Weiß nicht, obs allgemein an dem Alter (alle so um die 14) liegt, oder ob wir jetzt einfach an die besonders beschränkten geraten sind.. Aber echt, manche von denen hatten schon Probleme damit uns zu sagen, was sie mögen und was nicht.. Das ist ja nun nicht soo anspruchsvoll. Das kann ja sogar ich auf Estnisch sagen.. Naja, mal sehen, wie sich das alles noch entwickelt..
Nach 6 Stunden war ich dann so dermaßen fertig. Unglaublich. Dabei hatten wir nun eigentlich nicht so unheimlich viel gemacht. Aber trotzdem.
Am Freitag darf ich dann alleine hin. Das wird auch noch mal ein bisschen komisch, denn solange die Marie neben mir stand, wusste ich, dass ich nicht allein bin, und dass wir bei Problemen zusammen da irgendwie durchgehen. Aber allein... Puh, das wird noch mal ein Brocken.. Aber ich glaube, die Schüler haben das alles auch eher positiv aufgenommen und werden hoffentlich gut mitarbeiten, damit die nächsten Wochen gut laufen. Das einzige, was ich absolut nicht mag, ist, dass wir denen auch Noten geben sollen. Keine Ahnung, wie ich das machen soll. Ich mein, ich weiß ja gar nicht, auf was für nem Level die sein müssen und so... Und vor allem mach ich ja selber auch manchmal Fehler.. Und dann soll ich bei denen die Fehler finden und das ganze auch noch bewerten.. Naja, mal schauen, wo das endet... Wobeis ja auch irgendwie cool ist, mal so fiese Lehrerin zu spielen und jemandem, der mir auf den Nerv geht, einfach mal ne miese Note reinzudrücken ;) Ach, das ist ja sowieso auch noch was. Hier in Estland sind die Zensuren genau andersrum, d.h. die 5 ist das beste und die 1 das schlechteste. Gut, dass ich das vorher wusste, sonst hätte ich vielleicht später mit einem Lächeln ganz viele 1en und 2en verteilt und mir ganz viele Feinde gemacht...
Naja, nach der heutigenErfahrung zolle ich mit diesem Post meinen ganzen Respekt zu den Lehrern dieser Welt, denn ich weiß jetzt, wie verdammt anstrengend das ist.. So liebe Mutsch, und du brauchst dir keine Sorgen machen, dass ich auf die Idee kommen könnte komplett in deine Fußstapfen zu treten.. Denn eins weiß ich jetzt schon: Länger als 6 Wochen wöllt ich das nicht machen. Aber für diese 6 Wochen ist es okay. Und außerdem: Ist schon praktisch ein bisschen Extra-Taschengeld so kurz vor Weihnachten zu bekommen =)

Samstag, 3. November 2007

WOW

Es ist der 3. November 2007, der Tag an dem meine liebe Mitbewohnerin Andrea 20 Jahre alt wird.
Ich wache früh auf und schaue nichtsahnend aus dem Fenster... und was sehe ich.... SCHNEE!!!! Einfach so und ohne Vorwarnung liegt dort draußen eine weiße Schicht... Das hat mich so beeindruckt, dass ich nicht anders konnte, als euch jetzt und hier sofort darüber zu informieren..

AUF ZUR SCHNEEBALLSCHLACHT!!! JUCHU!!!!



Montag, 29. Oktober 2007

Oh Happy Day!!!

Dieses und weitere Lieder erklangen am Samstag in der Johanneskirche in Viljandi, gesungen von niemand geringerem als dem Gospelchor, dem ich vor einem Monat beigetreten bin =) Es war unser erstes Konzert und wir hatten ja auch immer sehr fleißig geübt, damit wir uns ja nicht blamieren =) Zur Unterstützung kam am Freitag eine Gruppe aus Norwegen hier her. Das war sehr cool. Wann lernt man schon mal Norweger kennen =) Naja, jedenfalls sind wir da Freitagabend noch alle zusammen durch Viljandi gelaufen und haben Flyer an die Leute verteilt, damit wir dann auch ja Publikum haben =) War sehr komisch, weil ich mein, so gut ist mein Estnisch nicht, dass ich die Leute da zutexten kann. Also habe ich die Flyer an junge Leute verteilt, mit denen ich Englisch gesprochen habe. Aber irgendwann dachte ich mir dann: Nee, jetzt musste das doch mal versuchen deine Sprachkenntnisse anzuwenden. Ich also ganz mutig auf sone ältere Dame zugegangen und meine zurechtgelegten Sätze vorgetragen. Da guckt die mich nur ganz entgeistert an und geht so schnell wie möglich weg... Na toll, DANKESCHÖN! Als ob ich so schrecklich sprechen würde. Das hat mir jetzt mal wieder die ganze Motivation genommen Estnisch zu reden.... Naja, haben uns dann jedenfalls auf den Heimweg gemacht und wurden von 2 Mädels aus der norwegischen Gruppe begleitet. Und dann musst ich ja feixen. Hab mich mit der einen unterhalten und sie meinte so, ihr Name wäre Maria. Ist ja schon mal schön sone Namensvetterin zu finden =) Und wie ich so bin, frag ich, ob sie nicht mal was auf Norwegisch sagen kann, weil ich halt neugierig war, wie das klingt. Und da meint die doch nicht etwa tatsächlich: Sorry, aber ich komm eigentlich gar nicht aus Norwegen. Ich bin bloß in dieser Gruppe mit drin. Eigentlich bin ich aus DÄNEMARK!!!! Hallo? Wie witzig isses denn? Da geb ich mich eine Woche vorher als Maria aus Dänemark aus und prompt treffe ich eine ECHTE Maria aus Dänemark...
Nee nee nee, das find ich ja schon irgendwie gruselig....
Am nächsten Tag war dann volles Programm. Haben uns früh um 10 zur Probe getroffen und haben dann quasi fast den ganzen Tag gesungen, bis es 18 Uhr richtig losging. Das Konzert an sich war richtig schön.
Wir haben halt unsere Lieder gesungen und zwischendurch war dann auch noch ne Band da, die total schöne Lieder gespielt hat und es war einfach ein gelungener Abend.. Danach wurde dann noch gefeiert und gegessen =) In unserer Wohnung ging dann die Feier im kleinen Rahmen weiter, weil wir hatten an dem Abend noch Besuch von 2 andren Freiwilligen..

Am nächsten Tag sind wir dann zu nem Fußballspiel gegangen. War jetzt nicht so besonders und vor allem wars kalt, weil die doch tatsächlich draußen gespielt haben.. Naja, aber wenigstens kann ich jetzt sagen, dass ich schon ganz groß den Viljandi-Fußballverein angefeuert habe =) Danach haben wir die beiden Freiwilligen zum Bus gebracht. Das war übrigens sehr lustig, denn wir waren sozusagen die Sachsenfraktion hier. Es war nämlich der Benno da (der Dresdner) und dann noch die Johanna aus Meißen..
Ist schon witzig, was man hier für Leute trifft. Da ist die Heimat doch echt nah =)
Die gute Andrea und ich sind dann noch zu den Norwegern gefahren und wir haben dann noch einen netten Abschiedsabend verbracht. Sind bei der Gelegenheit auch noch mal ausgiebig der estnischen Saunatradition nachgegangen =)
Jo, so war das mit meinem Wochenende. Schon wieder viel zu viel passiert um das kurz zu fassen, aber wenigstens halt ich eure Augen fit, ne =)

(Ach so, das war jetzt noch nicht der besagte "Nächste" Eintrag.. Der kommt später =))

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Öh...Aufgrund mangelnder Kreativität heute keinen Titel

Da ich nicht eher zum Schreiben gekommen bin, möchte ich heute einen kurzen Einblick in vergangenes Wochenende gewähren =) Es war nämlich so, dass in Tartu, DER Studentenstadt, die so genannten "StudentDays" waren. Da war eine Woche lang viel Party und gute Laune angesagt. Da denken sich natürlich die lieben Freiwilligen im kleinen Viljandi "Boah, da ist was los. Da müssen wir hin, Mensch". Also kurzerhand bei einer weiteren Freiwilligen in Tartu angerufen und gefragt, ob es einen Platz zum Schlafen gibt und schon war der kurze Trip geplant =) Wollten also am Samstag nach Tartu, um "mal richtig was zu erleben".. Ja, ist schon krass, wie schnell man sich so als "Kleinstädter" nach Sensationen sehnt. Da merkt man erst mal, wie gut mans doch im schönen Dresden hat... Naja, jedenfalls wars so, dass gerade an dem Wochenende, wo wir was vorhatten, auch was in Viljandi los war: ein Konzert. Da mussten wir natürlich am Freitag noch hin. Es war ne finnische Band und als Vorbands noch 2 estnische. Das war das erste Rockkonzert auf dem ich in Estland war und ich war extrem enttäuscht. Also, das geht ja mal gar nicht. Die Bands waren echt super (vor allem die finnische), aber die Leute ringsrum. Die haben sich ja überhaupt nicht mal bewegt. Also standen Marie, Andrea und ich alleine in ner Ecke und sind rumgehüpft und haben getanzt. Das wiederrum hat uns viele verwirrte und argwöhnische Blicke eingebracht.. Man man man, da merkt man aber mal das typisch estnische: kalt, scheu und versteift. Naja, bei der letzten Band gings dann einigermaßen, da hatten die Leute dann genug Alkohol intus.. traurig...

Am Samstag gings dann also nach Tartu. Es sind einige Freiwillige dorthingekommen, sodass wir ne recht lustige Truppe von 9 Mann waren. Das Gemeine: wir waren 8 Deutsche und nur eine kleine französische Marie. Die kam sich sehr verloren vor. Also habe ich ihr zuliebe so getan, als wäre ich aus Dänemark und würde kein Deutsch verstehen ;) Das hat sie wenigstens aufgemuntert =))) Von den StudentDays an sich waren wir sehr enttäuscht. Ich mein, wir hatten echt viel Spaß, aber es war jetzt nichts besonderes in dem Sinne. Das hätten wir an jedem anderen normalen Wochenende auch haben können.. Naja... War trotzdem lustig.




Und dann sind Marie und ich noch zu echten "Tartuianerinnen" geworden =) Es gibt nämlich diesen Brauch unter den Studenten, dass man erst richtig zu Tartu dazugehört, wenn man über die Brücke gelaufen ist. Werdet ihr euch jetzt vielleicht denken "was ist so besonders über die Brücke zu laufen?" Naja, nix. Aber es ist besonders ÜBER die Brücke zu laufen. Nicht den normalen Weg, sondern oben über den Bogen



Das konnten wir uns aber natürlich nicht nehmen lassen, das mal zu machen. Die anderen haben sich nicht getraut und nur stumm zugeschaut =) War echt krass, als wir ganz oben standen.


Bisschen unheimliches Gefühl. Aber immerhin können wir jetzt stolz durch Tartu wandeln ;) (und NEIN, wir waren nicht betrunken..)
Sonntag gings nach ner kurzen Shoppingtour wieder nach Hause ins gute alte Viljandi. Ich habe echt mein Herz an dieses süße Städtchen verloren. Freu mich immer wieder, wenn wir hier von einem Trip wieder ankommen =)))
Am Montag hatte ich wie immer frei und habe die Chance ergriffen an einer Exkursion von Andreas Arbeitsstelle teilzunehmen. Sie arbeitet auch mit Behinderten, aber mit über 17 jährigen. Und die sind am Montag nach Tallinn gefahren und haben dort ein kulturelles Programm gemacht. Und ist ja klar, dass, wenn die Mia Kultur wittert, sie sofort dabei ist =) Also gings in aller Frühe mit dem Bus Richtung Hauptstadt.
Wir haben uns erst 2 Museen von 2 berühmten estnischen Schriftstellern angeschaut.
War sehr interessant mal was über estnische Autoren zu erfahren. Und dann gings in den Zoo.
Okay ja, das ist nicht der Lieblingsplatz von mir, aber es war echt schönes Wetter und solange da ein sicheres Gitter zwischen mir und den Tierchen ist, hab ich auch kein Problem =)
Naja, und dann wars auch schon wieder Abend und es ging wieder heim...
Ja, und den Rest der Woche habe ich mit arbeiten, schlafen und essen verbracht =) Aber morgen habe ich wieder frei und werde mich mal dran machen ein bisschen zu backen. Dafür war bisher noch nie richtig Zeit, was ja sehr schade ist und darum werd ich das morgen endlich mal in Angriff nehmen =) So, machts gut alle miteinander. Nägemist

Montag, 15. Oktober 2007

Ein Tag voller Musik

Am Samstag habe ich es endlich geschafft, mal in die estnische Musikkultur reinzuschnüffeln (boah, das is ja ein doofes Wort =P) Es war nämlich dieses Wochenende das sogenannte Herbst-Folk-Fest.. Das ist ein ganz kleiner Miniableger vom großen Folkfestival, das jedes Jahr Ende Juli in Viljandi stattfindet. Viljandi ist nämlich die Hochburg der estnischen Folkmusik. Hier gibt es auch die Kulturakademie, und Musik und Tradition spielen ne große Rolle..
Jedenfalls konnte ich mir ja unter diesem ganzen Begriff Folkmusik bisher eigentlich nichts weiter vorstellen.. Bisher! Denn am Wochenende bot sich mir die geniale Chance einen Tag lang von einem Konzert zum nächsten zu hüpfen und das ganze Mal zu erleben. Und ich muss sagen, ich war ja mal TOTAL begeistert! So was habe ich noch nicht erlebt.
Es fing ganz ruhig an. Die erste Sängerin, bei der wir waren, hatte eine unglaublich tolle Stimme und hat in einem estnischen Dialekt gesungen (haha, jetzt stellt euch das mal vor. Da versteht man schon kaum ein Wort Estnisch und dann wird man ja gleich noch viel verwirrter....nee nee nee...)
Und dann kamen die richtigen Bands. Schon die Outfits waren ja ein echter Hingucker: so richtig in traditionellen Trachten... Sehr heiß kann ich euch sagen =)
Die waren von der Art her sehr verschieden. Da war z.B. Zetod eine, wie sie sich nennen, Folkpunkbänd (Ja, dieses "ä" ist mit Absicht da. Ich bin doch nicht blöd... habter euch so gedacht, hä...) Die fand ich persönlich echt gut, dabei waren die noch sehr jung (teilweise jünger als ich) und trotzdem in ganz Estland sehr bekannt.. Respekt.
Dann war ne andere Band, die dann mehr so auf traditionellere Instrumente, wie Dudelsack Wert gelegt hat.
Eine weitere Band hatte keinen Gesang, sondern hat nur Tanzmusik gespielt. Das war aber auch beeindruckend, weil wirklich unheimlich viele, vor allem junge Leute diese traditionellen Tänze beherrschen.. Das war so cool da zuzuschauen und am liebsten hätte ich ja mitgemacht (nur halt blöd, wenn man das nicht kann, ne.. Hat mich jetzt aber nur in meinem Vorhaben bestärkt mir ne Gruppe zu suchen, wo ich das lernen kann) Aber wenigstens konnte ich beim Walzer (ja, sowas haben die hier auch) mit der Andrea über die Tanzfläche.. äh... stolpern =D
Sehr beeindruckt hat mich ein Künstler namens Fernando Stern. Das ist ein Musiker aus Chile und der war jetzt ein Jahr in Europa unterwegs. Das war der Hammer. Der macht tolle Musik und auf der Bühne ist der abgegangen, unglaublich toll.. Und Deutsch sprechen konnte der auch noch, weil der ein Jahr in Deutschland gewohnt hat. Sehr cool.
Ja, das letzte Konzert war dann irgendwann um 24 Uhr. Da ist das Publikum noch mal richtiggehend ausgerastet (für estnische Verhältnisse). Nur rumgesprungen und wieder irgendwelche Tänze getanzt und lauthals mitgesungen... Diesmal konnte ich wenigstens mitspringen =)
Ja, und danach haben sich dann alle Musiker des Tages noch mal in sonem Café getroffen und bis in die Morgenstunden musiziert. Das war auch noch mal sehr schön und ein toller Ausklang meines musikalischen Ausfluges =)
Tja, und während ich jetzt noch gedanklich Lieder vor mich hinträller, könnt ihr euren Augen Ruhe und Entspannung gönnen, damit sie beim nächsten Eintrag wieder fit sind. Tüdelü

Freitag, 5. Oktober 2007

Maria und das Pferd!!!

Haha, das glaubt ihr nicht.
Also, gestern auf Arbeit hieß es plötzlich:"So, wir fahren jetzt los, weil heute gehen wir mit den Kindern reiten!"
Äh, okay, gehen wir halt reiten. Sind wir dort zu irgendsoeiner alten Halle gefahren, wo so ein Pferdchen drin stand und dann haben da so zwei Leute die Kiddies auf das Pferd gesetzt und sind mit denen immer im Kreis gelaufen. Dann hieß es auf einmal: "Maria, hättest du nicht Lust das Pferd zu führen?" - "Ähm, naja, also ihr müsst wissen, ich habs nicht so mit Pferden." - "Ach, das tut dir schon nichts, probiers einfach mal." - Und schwupps stand ich dort neben diesem Tier (ich wollte Gaul schreiben, aber ich glaube, da könnten sich einige Pferdeliebhaber dran stören) und bin mit dem im Kreis gelaufen. Wäre ja alles kein Ding gewesen, wenn das nicht andauernd so rumgezerrt und mit seinem Maul an meinem Arm gewesen wäre. Ah, das war mir ja gar nicht geheuer. Ich mein, viele von euch werden vielleicht lachen, aber wenn man schon allgemein keinen guten Draht zu Tieren hat und dann auch noch sonen riesen Respekt vor Tieren, die größer sind, als man selbst, dann ist das echt ne große Herausforderung... Aber ich hab das ja geschafft... Aber das solls natürlich nicht gewesen sein. Ihr könnts euch ja vielleicht schon denken: Als dann alle Kinder ihre Runden beendet hatten, stand der Typ vom Pferd vor mir und schaute mich so vielsagend an. Ich wollte ja schon NEIN schreien, bevor der überhaupt lossprechen konnte... Aber ich konnt auch gar nicht so schnell gucken, da hatte der mich schon auf das Pferd hochgehievt und nun saß ich doch tatsächlich da DRAUF!!! Dann haben die mit mir auch sone Runde gemacht und das hat so höllisch gewackelt und mein einziger Gedanke war nur: "Bitte nicht loslassen!" Naja, aber als ich dann nun schon mal da oben rumsaß, dachte ich mir, dass mir das keiner glaubt, und darum habe ich direkt das Beweisfoto schießen lassen.
Das Problem hierbei war, dass die für das Foto das Pferd dann doch losgelassen haben, und natürlich ist das plötzlich losgelaufen, als geknipst wurde. JA, dieses Lächeln auf dem Bild musste ich hart erzwingen, denn eigentlich wollte ich in dem Moment überall, aber nicht da oben sein!!!
So, soviel zur neuesten Geschichte von mir und der Tierwelt =)

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Alles neu macht der.. äh.. Oktober!!

Wie ich ja nun schon in meiner Mail angekündigt hatte, bin ich umgezogen =) Am Sonntag hiess es "Ciao Maires Haus! Hallo zu meiner ERSTEN quasi EIGENEN Wohnung!!!" Es war schon bisschen komisch, als ich mein altes Zimmer total leer hinterlassen habe.


Immerhin habe ich da ja 2 Monate drin gehaust, und irgendwie isses mir schon bisschen ans Herz gewachsen. Aber der Ersatz dafür ist ja der Wahnsinn!!
Verglichen zu meiner bisherigen Wohnsituation ist es jetzt total anders. Erstens wohne ich nicht mehr in einem hübschen Häuschen, sondern jetzt ist Plattenbau angesagt (tja, ich fühl mich glatt wie zu Hause.. ich komm einfach nicht davon los ;)) Zweitens, gibts keine verrückte Maire mehr.. Dafür aber 2 verrückte Mitbewohnerinnen: die Marie und die Andrea. Beide total gut drauf und irgendwie kommt es mir bis jetzt ein bisschen zu perfekt vor..



Drittens hab ich jetzt kein Minizimmer mehr, sondern ein grosses.. was allerdings zu viertens führt: Ich habe nicht mehr das Privileg allein zu wohnen, sondern teile mir das Zimmer mit Andrea. Ist aber nicht weiter schlimm, weil wir eh andauernd unterwegs sind und das Zimmer echt nur zum Schlafen genutzt wird... Fünftens habe ich jetzt nicht mehr so ein fettmatratziges Bett, sondern ein total olles Ding, das mich schon irgendwie an die gute alte DDR erinnert. Ist aber viel bequemer als das andere...




Das einzige was sich nicht geändert hat, ist die Farbe meiner Zimmerwände.. Ob ich das jetzt gut finden soll oder nicht muss ich noch rausfinden...
Am Sonntag haben wir dann also die Wohnung in Beschlag genommen. Das habe ich direkt als Anlass gesehen erst mal allgemeines Chaos zu verbreiten ;)




Aber sieht schon wieder alles ordentlich aus. Musste ja aber die beiden Mädels schon mal drauf vorbereiten, was sie erwartet =) Hab jetzt auch Zeit gehabt alles schön zu dekorieren, damit ich mich heimisch fühle (ja, so ganz ohne Bilder etc. gehts halt nich, ne =))

(Habe für dieses Bild extra noch nen Stargast engagiert, damit ihr euch alle freuen könnt --> Besonders du, Dominik!!!!! =P)


Aber auch der Rest der Wohnung ist richtig toll und ich fühl mich einfach mal sauwohl hier =)

















Ich wohne jetzt nicht mehr so zentral wie vorher, aber da in Viljandi sowieso nichts weit weg ist, ist das nicht so das Ding. Werd ausserdem bald ein Fahrrad bekommen und dann gehts ja noch schneller =)
Heute bekommen wir dann sogar Internet in der Wohnung.. Superschön. Da regt es mich jetzt nur auf, dass mein "lieber" Laptop sich überlegt hat, dass er keine Lust mehr hat ordentlich zu funktionieren.. Darum bin ich auf die Güte meiner funktionerende-laptops-besitzenden Mitbewohner angewiesen... Oder aber ich nutz einfach meine Pause auf Arbeit um ins Internet zu gehen (so wie grade eben)
Ja, soviel zur neuen Wohnung... Bin jedenfalls supersuperhappy =) Und am Freitag ist dann Einweihungsparty... Das wird schön!!! =)
Ihr glücklichen Menschen habt ja heut alle Feiertag.. Wollte ja eigentlich auch frei machen, aber dann hab ich mir gedacht, dass die das vielleicht nicht so ganz verstehen ;P Aber dafür durfte ich was ganz witziges erleben. Es ist in Estland nämlich grade Brotwoche. Da werden die Leute animiert mehr Brot zu essen, weil das ja so gesund ist usw. Jedenfalls hatten wir da hier im Zentrum doch tatsächlich ne Brotverkostung. Aber wie cool. Da gab es sage und schreibe 22 verschiedene Sorten Brot und die haben auch wirklich alle anders geschmeckt.. Sehr schöne Sache. Mein persönlicher Favorit war ja so ein süsses Brot mit Früchten drin.. Hm....
Es wird jetzt langsam ungemütlich hier. Das Wetter ist grau, es wird immer später hell und immer zeitiger dunkel und es beschleicht mich so eine unangenehme Kälte, wenn ich das Haus verlasse. Nicht sehr schön. Aber naja, das war ja das, worauf ich mich schon Anfang September eingestellt hatte. Insofern hatte ich ja eigentlich Glück, dass es den ganzen September über so schön war!!!!

Sonntag, 23. September 2007

On-Arrival

So, nach einer Woche, die mir vorkam wie eine Gruppentherapie, bin ich nun wieder wohlauf in Viljandi =)
Ich kann euch sagen, das war vielleicht verrückt. Also, das On-Arrival ist sone Art Einführungsseminar, wo sie uns noch mal schön auf unseren Freiwilligendienst vorbereiten wollen. Im Prinzip ist das nichts anderes, als das Ausreiseseminar, an dem ich schon in Kassel teilnehmen "durfte"!!! Nur diesmal war es wesentlich spannender und witziger =)
Das Ganze ging 5 Tage von Montag bis Freitag und fand in einem Minikaff irgendwo am Peipussee statt. Da ich keine Lust hatte, mich am Montagmorgen von Viljandi aus bis zum See durchzuwurschteln, bin ich bereits am Sonntagabend nach Tallinn gefahren, um dann dort am Montagmorgen einen direkten Bus zu nehmen. Hab in Tallinn bei ner Freiwilligen aus Finnland gepennt. Schon das war sehr witzig, weil wann kann man schon mal mit finnischen Leuten plaudern =) Jedenfalls gings dann also am Montag dort hin. Wir waren in einem sehr schönen Gasthaus untergebracht, welches wir quasi die Woche für uns hatten. An dem Seminar haben 18 Freiwillige teilgenommen. Das coole daran war, dass die von überall herkamen.. Gut, die Hälfte der Leute kam aus Deutschland (was sonst), aber dafür waren auch viele andere Länder vertreten: Belgien, Bulgarien, England, Polen, Ukraine, Slowenien, Mazedonien... Also ne sehr buntgemischte Truppe. Hat jedenfalls ne Menge Spass gemacht die alle mal so kennenzulernen. Das Seminar an sich, war genauso, wie ichs erwartet hatte: "Lasst uns über eure Hoffnungen und Ängste sprechen. Was habt ihr für Ziele in diesem Freiwilligendienst? Was für Probleme könnten euch dabei in den Weg kommen? Und wie könnt ihr diese Probleme lösen?" - Wie schon gesagt, es kam mir bisschen vor wie Gruppentherapie, wenn wir da so im Stuhlkreis sassen und über unsere Gefühle gesprochen haben... Aber naja, es war ja nicht schlecht, denn ich habe auch einige nützliche Informationen erhalten...
Das Gasthaus selbst lag in einer wunderschönen Umgebung. Ich hab dort mal wieder viel zu viele Bilder gemacht, aber die Natur war einfach so wahnsinnig schön...















Die Abende waren im Allgemeinen auch sehr witzig. Wir hatten dort den George aus Georgien (hehe, George from Georgia =D) der konnte supergut Gitarre spielen und vor allem traumhaft schön singen.. Boah, das war echt ne Stimme, meine Güte, da kann man schon neidisch werden (also, ich möchte jetzt natürlich nicht sone männliche Stimme haben.. äh... aber trotzdem... sehr toll) Er war sozusagen zum Entertainer erkürt worden =) Dann gabs dort auch ne Sauna und ich war das erste Mal hier in Estland saunieren.. Das hat ja ne ganz lange Tradition in Estland. Viele glauben, die Saunatradition ging von Finnland aus. FALSCH. Die Esten warns =)
Am letzten Abend war auch sehr witzig. Da sind 2 Mädels gekommen und haben uns ein bisschen estnischen Tanz und ein paar tradtitionelle estnische Lieder beigebracht. Das Tanzen hat so viel Spass gemacht, ich hab selten soviel gelacht. Und darum hab ich beschlossen, dass ich mich in Viljandi mal umgucke, ob man das hier vielleicht irgendwo machen kann =)
Naja, ansonsten ist nicht soviel passiert in der Woche. Wir waren viel damit beschäftigt die Tonnen an Essen zu vertilgen, die die gute Köchin da für uns eigens zubereitet hat. Ich hatte jetzt wirklich das Erlebnis 3 mal am Tag warm zu essen und was für Portionen... Hammer... Aber verdammt lecker, also die hatte es echt drauf... Oh, wo ich grad beim kochen bin. Ich hab festgestellt, dass die liebe Andrea auch keinen Schimmer vom kochen hat und darum haben wir jetzt ne Art Selbsthilfegruppe gegründet und wollen das lernen. SO! =)
Tja, ich kenne jetzt also ne Menge Leute in ganz Estland verteilt, und die wollen alle noch besucht werden =) Ich brauch mir also keine Gedanken über die Gestaltung meiner nächsten Wochenenden zu machen =)
Ja, seit Freitagabend bin ich wieder in Viljandi. Aber nicht, dass es irgendwie weniger spektakulär gewesen wäre, NEIN. Ich bin nämlich seit gestern Mitglied im örtlichen Gospelchor!! Das ist so toll. Gestern war die erste Probe. Wir haben 3 Stunden lang gesungen. Die Leute sind supernett und es hat einfach nur megaviel Spass gemacht, sich mal wieder die Seele aus dem Leib zu trällern =) Die haben sogar dann auch irgendwann Auftritte und so. Das ist so toll. Im Oktober findet auch direkt irgendein Trip zu einem Konzert statt... Im Moment läuft alles wirklich super =)))
So, und in dieser meiner euphorischen Hochstimmung verabschiede ich mich für dieses Mal und bin sicher, dass es schon bald wieder neues zu berichten gibt!!!! Tüdelü =)

Sonntag, 16. September 2007

Study Tour

Der Titel mag jetzt vielleicht einige verwundern. Hä? Study Tour? Was studiert die Mia denn bitte? Darum hier jetzt die kleine Erklärung dafür:
Hinter der Study Tour verbirgt sich eigentlich nichts weiter als eine kleine Rundfahrt durch den Osten Estlands zu der mich meine Koordinatorin eingeladen hat. Da am Montag (10.09.) 8 neue Freiwillige ins schöne Estland gekommen sind, wollte sie ihnen gleich mal ein bisschen was von Estland zeigen. Da ich selbst ja auch noch eher zu den "Neuen" zähle, hat sie mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte mitzufahren. Ich mir also kurzerhand am Donnerstag frei genommen und bin Mittwochabend nach Tallinn gefahren. Dort angekommen habe ich erstmal was ganz tolles genossen: nämlich einfach mal wieder das Gefühl nachts durch ne Stadt zu laufen, den Stadtmief tief einzuatmen und lustigen Gestalten zu begegnen. Musste nämlich von der Bushaltestelle zu meiner Unterkunft laufen und da ist mir das halt aufgefallen, dass man solche kleinen aber feinen Dinge doch irgendwie vermissen kann. Ich mein, in Viljandi hat man dieses Erlebnis ja nun nicht gerade =) Tja, dann habe ich also die neuen netten Leute kennengelernt. Es ist eigentlich schrecklich. Von diesen 8 neuen Freiwilligen kamen doch tatsächlich 6!!! aus Deutschland.. Boah, die Deutschen sind echt überall.. Naja, unter diesen netten Leuten befand sich erstens der Benno. Einige kennen ihn schon von Erzählungen. Das ist der Typ, der doch tatsächlich auch aus Dresden kommt. Ich hatte dem auch immer schon Mails geschrieben und nun haben wir uns also kennen gelernt. Das war witzig, weil ich konnte endlich mal wieder ohne schlechtes Gewissen so richtig "Seggseln" ;) Weiterhin sind nun auch die 2 neuen Mädels in Viljandi angekommen. Jetzt wohnen hier also noch Andrea (natürlich: Deutsche) und Marie (Französin) Ich bin soo froh, weil die beiden sind total nett und witzig und ich glaube, da kommen tolle Zeiten auf uns zu =)
Naja, jedenfalls haben wir dann Donnerstag also die kleine Tour gestartet. Wir sind in verschiedene Städte(z.B. Tapa und Võru) gefahren und haben uns Projekte angeschaut. Wir waren am Peipus-See, dem 4. grössten See in Europa. Das ist so krass gewesen. Du dachtest nämlich echt, du wärst am Meer, aber nein, es war ein Binnensee! Und da war ich dann auch ziemlich nah an Russland dran, denn der See liegt teils in Estland und teils in Russland.


Am nächsten Tag gings weiter nach Tartu. Dort haben wir nen kleinen Rundgang durch die Stadt gemacht und ich habe mal wieder festgestellt, wie sehr mir diese Stadt gefällt =)


Dann gings nach Viljandi. Hier waren wir im GrandHotel, dem teuersten Hotel in Viljandi, Mittagessen. Sehr cool! (Vor allem, wenn man nicht selber bezahlen muss!!!) Dann habe ich den andern noch meinen Lieblingsplatz bei den Ruinen gezeigt...

















...und dann war die kleine Tour auch schon vorbei. Gestern habe ich dann den ganzen Tag damit verbracht, den beiden Mädels die Stadt zu zeigen. Das schöne ist, dass die beiden endlich auch mal bisschen aktiv sind. Ich mein, der gute Simon ist zwar schwer in Ordnung und man kann mit ihm auch viel unternehmen, aber wenns mal bisschen um aktivere Dinge, wie wandern oder allgemein Sport geht, dann gehen unsere Interessen doch bisschen sehr auseinander.. Aber dafür sind ja jetzt die beiden da =)
So, und hiermit verabschiede ich mich jetzt erst einmal für die nächste Woche. Ich werde nämlich von morgen bis Freitag mitten in der Pampa an einem Seminar teilnehmen und dementsprechend dann erst ab nächstem Wochenende wieder erreichbar sein..
Machts alle gut!!
Tüdelü

Dienstag, 11. September 2007

GEFUNDEN!!!

Nachdem sich ja Dank dem lieben Phillipp so viele sehr für der, die, das Nutella interessieren, hab ich mich todesmutig in die Tiefen des Supermarktes gestürzt und, detektivisch wie ich bin, fand ich dort den - nicht lebenden, aber trotzdem unzweifelhaften - Beweis:


Es gibt Nutella auch in Estland!!!! Die Esten können sich also auch jeden Morgen dem nussigen Genuss der Nutella hingeben und ausreichend "Hüftgold" für die kalten Wintertage sammeln (Ja, so kann man sich das ganze Thema nämlich auch schön reden: bei -30 Grad ist man dankbar für jedes wärmende Grämmchen Fett, ich sags euch!!!!)
So Phil, kommste mich da jetzt auch besuchen, wo wir dieses wesentliche und überlebenswichtige Detail geklärt hätten? ;-)

Freitag, 7. September 2007

Jetzt gibts was Kulinarisches

Da ausser der Arbeit in dieser Woche nicht viel Spannendes passiert ist (und ja, die Arbeit ist jetzt wirklich spannend, denn ich werde direkt GEBRAUCHT), widme ich mich heute einem ganz wunderbaren Thema: Dem Essen!!! - ein Thema, das viele Leute interessiert, was mir durch immer wieder auftretende Nachfragen verdeutlicht wurde =)
So, also grundsätzlich ist es hier in Estland nicht sehr viel anders als in Deutschland. Geht man in den Supermarkt, kann man kaum Unterschiede feststellen.. Im Gegenteil: wenn ich wöllte, könnte ich mich sogar komplett nur mit deutschen Waren eindecken.. Da dies aber natürlich teurer ist, und ich ja nicht nach Estland gekommen bin, um weiterhin deutsches Essen zu verspeisen, nehme ich diesen Luxus nur ganz selten in Anspruch =)
Über die traditionell estnische Küche kann ich leider nicht viel sagen. Da ich mich selber verpflege, bin ich jetzt noch nicht weiter in den Genuss gekommen.. Und Maire ist jetzt auch nicht so die grosse Köchin (ha, da haben sich ja wieder 2 gefunden =)) Aber, ich habe das grosse Glück, dass ich bei mir auf Arbeit für sehr wenig Geld immer mit Mittag essen kann. Und das ist echt spitze. Die kochen dort alles selbst und da konnte ich jetzt mal nen kleinen Eindruck gewinnen: die Esten essen 3 mal täglich warm. Sie beginnen früh mit irgendeinem Brei oder Spiegelei oder Pfannkuchen. Mittags gibts dann meist so Eintopf (ich kann euch sagen, hier gibt es eine 1A Fischsuppe.. Und selbst der Rote-Beete-Eintopf schmeckt bei weitem nicht so schrecklich, wie er aussieht), aber auch anderes Essen. Hier gibt es fast alles mit Kartoffeln, was für manch andere Freiwillige echt zum Problem wurde, weil sie das so gar nicht von zu Hause gewöhnt sind.. Ein Glück bin ich da meines Vaters wegen aber schon vorbelastet ;)
Worüber ich mich sehr gefreut habe, als ich feststellte, dass das hier eine sehr weit verbreitete Speise ist: Pelmeni!!! Gott, wie lecker! Ein Überbleibsel der russischen Vorherrschaft... Ein gutes, wenn ihr mich fragt... Die fand ich ja zu Hause immer schon sehr lecker. Aber, hier wird das nicht, wie bei diversen Omas (Gruss Oma Jutta =)) gekocht, sondern mehr so.. frittiert.. Und das ist echt soooo gut. Und das kriegste ganz billig in den meistens Gaststätten.. Könnt ich mich dran totessen =)
Eine estnische Eigenart: DILL!! Dill überall und zu jeder Speise. Dill im Salat, Dill im Eintopf, Dill im Gemüse, Dill über den Kartoffeln.. Ich hab jetzt nichts gegen dieses feine Kräuterli, aber mal im Ernst: irgendwann hängts einem zum Hals raus. UND: es stellt sich mir doch die Frage: woher nehmen die den ganzen Dill? Es muss doch irgendwo riesige Dillfelder oder so geben.. Ich hab aber noch keine erspähen können.. Was also ist des Rätsels Lösung??? --- Ich werde dranbleiben und euch informieren, wenn ich näheres in Erfahrung bringen konnte =)
Neben Dill gibt es auch noch eine andere Zutat, die fast bei keinem Gericht fehlt: Saure Sahne (oder wie der Este so schön sagt: Hapu Koor) Find ich persönlich sehr lecker, aber ist auch etwas gewöhnungsbedürftig...
Naja, im Allgemeinen gibt es hier sehr sehr gute Milchprodukte. Egal ob Joghurt, Quark, Sahne oder Käse (und natürlich auch die Milch selbst, wobei ich das jetzt nur von anderen Aussagen übernehmen kann). Das ist echt sehr lecker!!! UND jetzt kommen wir zu meinem absoluten Liebling: KOHUKE!!!


Ha, ich kann euch sagen, das is echt was ganz tolles. Das is sone Art Quarkriegel mit Schokoladenüberzug und meist noch mit ner leckeren Füllung drin (Marmelade, Keks, Karamell, Schokolade..) Das gibts im Kühlregal und ist mein ungeschlagener Favorit, was die Süssspeisen angeht.. SO verdammt gut!!!! Aber auch andere Süssigkeiten sind nicht zu verachten. Die Firma "Kalev" stellt wirklich gute Schokolade her und auch die Bonbons sind nicht übel... Wie ihr seht, für Nervennahrung ist auch gesorgt =)

"Also Maria, das ist ja wirklich schön, dass du dort so lecker essen kannst und nicht hungern musst. Aber haste nicht bisschen Angst, dass es wieder so endet wie in Amerika?"


Äh, lasst mich kurz nachdenken.... NEIN!!! Denn selbst wenn ich diesmal sogar 20kg zunehme, dann war es jedes einzelne Kilo verdammt noch mal wert, denn wenn das Essen schmeckt, dann esse ich das auch, weil dafür isses ja auch da!! SO. Und wenn ich als Kugel wieder nach Dresden gerollt komme, dann hoffe ich einfach, dass ihr mich trotzdem noch lieb habt!!! (weil ja eh nur die inneren Werte zählen)

Sonntag, 2. September 2007

GoodBye Szilvia

Gestern, am 1. September war es nun soweit: die Szilvia ist nach 11 Monaten wieder zurück in ihre Heimat nach Ungarn gefahren! Ob mich das traurig macht? JAAA!! Immerhin hatte sie mir 1 Monat lang immer geholfen und war zu einer wirklich guten Freundin geworden. Sie war es, mit der ich die ganzen verrückten Sachen hier unternommen habe und ich werde sie sehr vermissen..



Was aber das schlimmste war: Ich konnte sie nicht mal mit zum Flughafen begleiten. Stattdessen lag ich zu Hause im Bett und hab endlich auch den letzten Rest der doofen Krankheit überwunden, die mich seit Donnerstag sehr gequält und ans Bett gefesselt hatte.
Heute bin ich nun wieder topfit und könnte mich grün und blau ärgern, dass es nicht gestern schon so war.. Aber das kann man ja nun auch nicht mehr ändern.. Und statt rumzujammern, werde ich mich meiner neuen Aufgabe widmen: neue witzige Leute kennen lernen, die vielleicht ansatzweise die gute Szilvi ersetzen können =) Nee, ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Immerhin ist ja auch noch der Simon da und in 2 Wochen kriegen wir in Viljandi "Freiwilligennachwuchs" =)

Tja Leute, ich hatte also gestern quasi mein 1-monatiges mit Estland. Unglaublich wie schnell doch so ein Monat rum geht. Und da warens nur noch 9!! =)
Und ich bin grad sehr von mir selbst begeistert, dass ich es geschafft habe, mal nen ganz kurzen Eintrag zu machen (was allerdings wahrscheinlich an meinem weniger spektakulären Wochenende liegt..) Naja, aber gewöhnt euch bloss nicht dran. Den Tippwahnsinn wird man im allgemeinen nicht los ;)

Montag, 27. August 2007

So dies und das =)

Nachdem ich jetzt doofer Weise ne Weile kein Internet hatte, ist nun endlich wieder alles in Ordnung und ich kann euch neuen Bericht erstatten… Was ist also passiert?

Letzte Woche Dienstag war ich mit Szilvia in Tallinn und wir haben bei herrlichstem Wetter die schöne Altstadt genossen und sind mal ordentlich shoppen gegangen =)











Mittwoch und Donnerstag war ich arbeiten, wobei Donnerstag wirklich mal Arbeit angesagt war. Szilvia und ich waren nämlich quasi allein mit der Gruppe und mussten 12 Stunden arbeiten!! (SO, von wegen ich mach nix und so, ne…) Freitag war ein witziger Tag. Als ich Dienstag mit Szilvia von Tallinn wieder nach Hause gefahren bin, hat uns ein Mann mitgenommen. Der war sehr nett und als Szilvia ihm erzählte, dass wir am Freitag nach Jägala zu einem Wasserfall fahren wollten, war er gleich sehr angetan, und meinte, er würde gern mitkommen. Haben wir uns also am Freitag mit ihm in Tallinn getroffen. Das Praktische an der Sache war, dass er ein Auto hatte und wir so nicht trampen mussten =) Zuerst sind wir in ein Museum gefahren, wo über Ausgrabungen in der Region berichtet wurde. Dort gibt es nämlich eines der grössten Grabfelder Estlands, wo vor mehr als 2000 Jahren in sogenannten Steinkistengräbern die Toten unverbrannt bestattet wurden. War sehr interessant und Gott sei Dank auf Englisch. Danach gings weiter zum Wasserfall, unserem eigentlichen Ziel. Dort war es traumhaft schön. Also die ganze Umgebung war einfach unbeschreiblich. Das war einer der schönsten Plätze, an denen ich bisher war. Der Wasserfall ist 8 Meter hoch und sehr sehr breit. Jedoch hat der Fluss im Sommer nicht ganz so viel Wasser, darum konnten wir nicht das “Gesamtkunstwerk” bestaunen. War aber trotzdem sehr beeindruckend…


















Danach haben wir uns noch ein altes Wasserwerk angeschaut.. Eigentlich wollten wir dann irgendwo unser Zelt aufschlagen und am nächsten Morgen nach Viljandi zurück. Aber es kam mal wieder ganz anders als geplant. An dem Abend hatte nämlich eine russische Freiwillige in Tallinn Geburtstag. Wir sind da also spontan hingefahren und haben mit ihr und einigen anderen Leuten gefeiert (Ja, ich weiss, da war die Mia schon wieder am Feiern.. Aber hey, dafür gabs ja quasi den ganzen Tag Kultur =)) Es war sehr witzig und ich habe wieder ein paar mehr Leute kennen gelernt (sehr praktisch, denn je mehr Leute man hier kennt, desto grösser ist die Chance, dass man immer ne Unterkunft hat, wenn man mal unterwegs ist =)) Am nächsten Tag war in Tallinn eine Art Festival mit verschiedenen Bands aus Skandinavien. Da wollten Simon und ich hingehen. Szilvia war weniger begeistert und ist morgens nach Viljandi zurückgefahren. Das Problem war, dass wir ungefähr eine halbe Stunde zu spät am Ticketschalter waren, und die 50%billigeren Karten nicht mehr bekommen haben. Da wir auf dem Festival eh nicht bis zum Ende hätten bleiben können, da wir am gleichen Abend noch zurück nach Viljandi mussten, hätte sich der teure Preis nicht gelohnt. Also fand das Festival leider ohne uns statt =( Naja, haben uns dann noch nen schönen Tag in Tallinn gemacht und wollten dann abends heim. Sind extra früher weg, weil es abends schwieriger ist zu trampen und haben uns voller Hoffnung an die Strasse gestellt. Als wir nach über ner Stunde immer noch kein Auto hatten, war die Hoffnung schon sehr sehr klein zusammengeschrumpft. Okay, dachten wir uns, nehmen wir halt den Bus. Ja, aber natürlich ist ausgerechnet Samstag der Tag, an dem der letzte Bus schon 19 Uhr fährt.. Keine Ahnung, wer diese Scheissfahrpläne aufgestellt hat, aber diesen jemand, kann ich NICHT leiden!!! Tja, dann hielt aber doch ein Auto mit sehr netten Leuten, die super gut Deutsch sprechen konnten. Sie haben uns mitgenommen, allerdings nur bis 50 km vor Viljandi, weil sie woandershin wollten. Dann standen wir also so gegen halb 10 auf der Strasse mitten im Nirgendwo, es war stockfinster und es kamen kaum Autos vorbei. Schöne Aussichten!! Wenn doch mal ein Auto kam, dann fuhr es meistens vorbei. DANKE! An diesem Punkt hatten wir beide uns eigentlich schon drauf eingestellt, die Nacht irgendwo aufm Feld oder im Wald zu verbringen. Schöne Vorstellung, wenn man bedenkt, dass es saukalt war… ABER, als wir grade losmarschieren wollten, hielt doch nicht etwa doch ein Auto. Ihr könnt euch unsere Erleichterung nicht vorstellen.. Man, das war so cool. Und das warn auch noch so herrliche Leute: Seefahrer, mit einem krassen Humor =) Puh, sind wir also doch noch zu Hause angekommen…

Sonntag Morgen war dann Arbeit angesagt: Maire wollte Holz für den Winter holen. Da mussten natürlich alle mit anpacken. Wir also mit dem Auto irgendwo in den Wald zu einem kleinen Hof gefahren, wo das Holz schon abholbereit gestapelt stand. Das erste, was uns dort begrüsste, war ein HUND, natürlich, was sonst.. Aber das war nicht irgendwie nur so ein Minitier, nein, das war ein GROSSER Schäferhund. Freudestrahlend kam er auf uns zugerannt. Weniger freudestrahlend wollte ich am liebsten vor ihm wegrennen. Aber bin mutig stehen geblieben und hab ihn schnuppern lassen. Allerdings muss mein Gesicht einen sehr verstörten Ausdruck gehabt haben, denn Simon hat sich köstlich amüsiert (Wenigstens einer von uns beiden) Aber es reicht natürlich nicht, wenn da ein so ein Riesenköter rumrennt, nein. Ich hatte gerade den ersten Schock überwunden, da begrüsste uns auch schon der nächste, nicht weniger grosse Hund, mit einem wohlklingenden Bellkonzert. Herrlich. Das war genau das richtige für mich. Und natürlich mussten wir auch noch an dem kläffenden Tier VORBEI laufen. Todesmutig habe ich einen Fuss vor den anderen gesetzt und bin mit angehaltenem Atem vorbei. Aber, ich habe überlebt und es ist auch noch alles dran an mir.. Naja, soviel zur neuesten Episode aus “Maria und der Hund". Jedenfalls mussten wir dann das ganze Holz auf das Auto draufschmeissen. Das mag am Anfang noch witzig gewesen sein, aber nach einer Stunde konnte ich irgendwie gar nicht mehr lachen. Ich möchte mich aber an dieser Stelle mal bei meiner Sportlehrerin entschuldigen. Und zwar dafür, dass ich mich immer beschwert habe, wenn wir Linienlauf gemacht haben. Ich habe all die Jahre nicht verstanden, wofür das gut sein soll. Jetzt aber, in dieser holzstapeligen Phase meines Lebens, habe ich begriffen, dass die liebe Frau Gerhard uns einfach nur für das wahre Leben fit machen wollte. DANKE!

Nachdem das ganze Holz dann endlich auf dem Auto war, sind wir zum Haus gefahren. Und dort musste alles wieder runter und schön ordentlich gestapelt werden. Ich sage euch, das ist auch eine schöne Art seinen Sonntag zu verbringen.. Nach insgesamt 4 Stunden, waren wir endlich fertig und ich kaputt.. Aber dafür haben wir jetzt einen wunderbaren Holzstapel neben dem Haus und müssen im Winter nicht frieren. Hat sich das ganze doch gelohnt =)

Ja, so siehts also aus. Heute war ein Gammeltag und ausser Wäschewaschen ist nichts spannendes passiert (ja, Wäschewaschen geniesst bei mir noch einen hohen Abenteuerfaktor, denn da das sonst Mutti gemacht hat, ist es nicht so selbstverständlich, dass das Ergebnis auch wirklich immer die reine Wäsche ist!!)

Das wars dann also erst mal wieder... Nägemist